Bergbauern sind nicht nur vom allgemeinen Strukturwandel in der Landwirtschaft, Überschussproduktion, dem Verfall der Erzeugerpreise und dem so genannten Bauernsterben betroffen. Diese allgemeinen Schwierigkeiten der europäischen Bauern werden im Alpengebiet durch verschiedene ungünstige Faktoren verschärft, durch die die Bergbauern auch im Vergleich zur Konkurrenz in den günstigeren Gebieten benachteiligt sind.
Die Bauernhöfe sind schwieriger zu erreichen, Flächen sind durch die starke Hangneigung schlecht maschinell zu bearbeiten, das Klima ist rauher und die Entfernungen zu den Absatzmärkten in den Ballungsräumen sind in der Regel größer als bei Flachlandbetrieben.
Die Einkünfte in der Berglandwirtschaft sind oft alleine nicht ausreichend, um den Betrieb zu erhalten. Da die Berglandwirtschaft aber für die betroffenen Bauern nicht nur Heimat und Existenz bedeutet, sondern Bergbauern auch große Bedeutung für den Erhalt der Kulturlandschaft, den Tourismus und dem Umweltschutz haben, sind die Alpenländer bestrebt, das Bergbauerntum zu erhalten. Daher erhalten Bergbauern im Alpenraum verschiedene Fördermittel, die teilweise erheblich zum Lebensunterhalt beitragen.
Insgesamt geht es den Bauern im Nordalpinen Raum (>>Landwirtschaft) dabei besser als den Bauern des Südalpenraums, weil sich die im nördlichen Raum vorherrschende Viehwirtschaft bislang besser gegen die industrielle Konkurrenz behaupten kann als die kleinparzellige Ackerbauwirtschaft der wärmeren Gegenden.
Der Rückgang der Landwirtschaft in den Alpen setzte bereits im Rahmen der industriellen Revolution ein. Inzwischen sind in den Süd- und Südwestalpen zahreiche Siedlungen verlassen und ganze Täler entvölkert. Die Landbevölkerung wanderte und wandert in die industriellen Zentren und später auch in den Tourismus ab, wo Arbeitsplätze geschaffen wurden. In den Nordalpen ist der Rückgang bislang nicht ganz so signifikant, aber dennoch allerorten spürbar