Kurz vor 19 Uhr kommen wir auf der Alp auf 2050 m Höhe an. Zum Empfang kommen uns wie bestellt die Kühe entgegen, die nach dem Melken nun wieder über Nacht auf die Weide getrieben werden.
In der Alp ist für uns eine große Käseverkostung angerichtet und dazu erzählt und nun Christian Simmen Details zur hiesigen Arbeitsweise.
In Nufenen gibt es noch 12 Bauern, von denen 11 sich auf die Milchproduktion spezialisiert haben, Es sind alles Bio-Betriebe, die ca. 900.000 Liter Milch in die Sennerei liefern. Fleischproduktion (Mast) spielt hier keine große Rolle, aber die Kälber für die Milchwirtschaft werden hier selbst nachgezogen.
Die Bauern haben im Schnitt ca. 30 Hektar Land, aber was sich nach grossen Betrieben anhört, das täuscht. Je nach Lage der Wiesen braucht eine Kuh hier mehr als ein Hektar Land, im Schnitt kann 0,8 bis eine Kuh pro Hektar gehalten werden – im Vergleich zu 3 Kühen pro Hektar im Flachland.
Die Wiesen um das Dorf auf ca. 1600 Metern Höhe werden zwei Mal im Jahr gemäht, in mittlerer Höhe bis 2000 Metern einmal im Jahr, und in den Hochlagen wird jedes Jahr nur die Hälfte im Wechsel, also alle zwei Jahre gemäht. Dafür ist das Heu aus den Hochlagen ausserordentlich gehaltvoll.
Im Frühsommer explodieren die Bergwiesen förmlich, man kann dann das Vieh immer kurz unterhalb der zurückweichenden Schneegrenze nach oben weiden lassen.
