2. Tag: Von Sumvitg nach Brigels
Am nächsten Morgen stellt uns Frau Deplazes ein wunderbares Frühstück hin. Das holzofengebackene Brot ist aus Granalpin-Getreide, das heisst es ist Getreide aus Bündener Bergtälern. Dazu essen wir Alpbutter, Bergkäse und selbstgemachte Marmelade, alles in Bio-Qualität, denn der Betrieb ist Bio-Knospe-zertifiziert. Kaffee und Milch sind reichlich bemessen und damit schmeckt uns dann auch das Müsli zum Nachtisch.
Für unsere Wanderung bekommen wir ein reichhaltiges Bio-Lunchpaket, das so reichlich bemessen ist, dass wir unterwegs ganz gewiss nicht hungern müssen.
Gegen 9 Uhr vormittags treffen wir uns wieder mit Gundula und Erich auf dem kostenlosen öffentlichen Parkplatz in Surrein, wo wir unsere Autos für die nächsten Tage stehen lassen.
Gundula läuft nicht mit und hat uns angeboten, morgens unser Reisegepäck zu übernehmen und zur nächsten Übernachtungs-Station zu transportieren, während wir nur mit leichtem Tagesrucksack laufen. Wir fahren nun noch zusammen wieder hoch nach Sumvitg, weil wir die Strecke ja schon am Abend zuvor gelaufen waren und froh sind, etwas höher starten zu können.
Wir gehen im Dorfkern los und werfen zuerst einen kurzen Blick in die schöne Kirche und über den Friedhof, bevor wir zwischen einigen alten Häusern hindurch das Dorf verlassen.
Es geht nun über einen meist grünen Wiesenweg nur schwach steigend und später fast eben weiter, der von Gebüsch und einzelnen Bäumen gesäumt wird. Wir staunen über die alten Kirschbäume, die hier auf dieser Höhe (fast 1200m ü.d. M.) noch überraschend gut wachsen. Wie die Aprikosen gestern deutet das darauf hin, dass hier im talnahen Bereich ein recht mildes Klima herrscht.
Die meiste Zeit ist der Blick über das Tal frei. Gegenüber im Hintergrund des Val Sumvitg glänzt der Gletscher des Piz Vial (3168 m), hinter dem die berühmte Greina-Hochebene liegt.
Nach etwa einer Stunde erreichen wir über zwei Serpentinen absteigend das Dorf Rabius, wo wir einige Meter an der Strasse entlang gehen und nach der Brücke über den Bach gleich wieder schräg links nach Nordosten nun steiler etwa 250 Höhenmeter aufsteigen. Dann führt uns ein schöner schattiger Waldpfad sanft hinunter zu den Wiesenhängen über dem Weiler Caltgadira.