Wir kommen wieder in die Käseküche, als der Bruch mit dem Käsetuch abgeseiht wird. Das Käsetuch muss einigemale über einen Metallrahmen gespannt werden und dann tief durch den grossen Käsekessel gezogen werden, um den Bruch ohne Verluste abzufischen. Bei dieser grossen Bruchmenge reicht die Zeit nicht aus, um portionsweise die Mengen für jeweils einen Laib abzuseihen. Der Bruch kommt hier insgesamt in eine Wanne mit Molkeablauf, wird wenige Minuten gepresst, bis er ein wenig zusammengewachsen ist, und dann in Würfel geschnitten. Diese Würfel werden dann in die Käseformen gelgt, in Laibform geknetet und gepresst.
Alles muss ziemlich schnell gehen, denn der Käsebruch arbeitet. In der Käseküche ist es warm und feucht, und die Arbeit ist ziemlich schweisstreibend.
Anschliessend muss die Käseküche noch saubergemacht werden, dann ist das Käsen für heute vorbei. Was sich hier so einfach anhört, war aber betreis ein 8-Stunden-Arbeitstag, der morgens um 4 damit begonnen hat, das Vieh zum Melken zu holen, und der nun Mittags um 12 längst nicht zu Ende ist. Nach kurzer Pause wird es weitergehen, Essen kochen, Käse wenden, wieder das Vieh zum Melken holen. Es müssen Zäune gerichtet werden und die Arbeit hier heroben geht den ganzen Sommer an gut hundert Tagen am Stück nie aus.
Wir verabschieden uns nun von der Alp Ruschein, nicht ohne noch einen Blick auf die Alpschweine geworfen zu haben. Wir überschreiten 100 m tiefer wieder den Bach, steigen über die gegenüberliegenden sonnigen Hänge wieder ein gutes Stück auf und wandern dann entlang des Kammes auf einem kleinen Bergpfad quer über die Hänge bergab.