Bergprodukte, Sanfter Tourismus und Genuss aus den Alpen

Genussreise in Graubündens Surselva

4.Tag Zum Käsen auf die Alp Ruschein

Am nächsten Morgen fährt uns Ronald nach dem Frühstück um halb sieben mit dem Auto bis unter die Alp da Ruschein. Wir laufen in einer Dreiviertelstunde hinauf zur Alpe, wo wir beim Käsen zuschauen wollen.

Der Käsebruch wird mit der Harfe immer kleiner geschnittenAls wir ankommen, ist das Melken bereits vorbei. 1300 Liter Milch sind bereits mit Lab versetzt und dickgelegt. Die Dickete ist offensichtlich bereits zu Bruch geschnitten, der nun kräftig mit der Harfe gerührt und immer kleiner geschnitten wird. Durch das Rühren geben die Bruchkörner vermehrt Molke ab, was für die Hartkäseproduktion unerlässlich ist. Auf der Alp Ruschein sind in diesem Sommer 120 Kühe. Dieses Jahr haben sie witterungsbedingt sehr viel Futter hier heroben, so dass sie gerade erst anfangen, statt jeden Tag nur alle zwei Tage zu käsen.
Zwischen den einzelnen Arbeitsgängen haben wir immer wieder Zeit, uns auf die Terrasse der Alphütte zu setzen, Buttermilch zu trinken und Käse zu essen. Der Bruch wird derweilen bei laufendem Rührwerk auf 48 Grad erhitzt, "gebrannt", wodurch er ebenfalls weiter Molke abgibt, wobei es für uns nicht viel zu sehen gibt.
Die Butter wird kräftig geknetetZwischendurch lassen wir uns den modernen Käsekeller zeigen, in dem die Käse bis zum Ende des Alpsommers gelagert werden. Anschliessend schauen wir der Sennerin zu, wie sie die Butter knetet und mit Formen modelt. Die frisch gerührte Butter wird erst in kaltem Wasser gekühlt, und dieses Wasser wird dann herausgeknetet und die Butter zu Blöcken geformt. Das Kneten der Butter sieht - wie die übrige Arbeit auch – durchaus danach Fertige frische Alpbutteraus, als ob sich damit ein Fitnesstudio ohne weiteres ersetzen liesse. Jedenfalls sehen wir mit Respekt bei dieser dynamischen körperlichen Arbeit zu.