Bergprodukte, Sanfter Tourismus und Genuss aus den Alpen

Genussreise in Graubündens Surselva

 

...und in Milch/Bouillon fetig ziehen lassenWir unterhalten uns während des Kochens über die Wertigkeit des Essens in der Schweiz und in Deutschland. Das Familienbudget wird in der Regel für andere Dinge ausgegeben – Skateboards, Handy, etc. Selbst die Kücheneinrichtung hat fast professionellen Charakter, aber die Zutaten für das Essen, das zubereitet wird kommt oft aus dem Discounter oder es werden nur Fertiggerichte aufgewämt. Wir sind uns einig, dass hier ein Umdenken kommen wird, dass aber noch viel Arbeit nowendig sein wird, bis wieder in den Köpfen verankert ist, was gutes Essen bedeutet, und dass viele Menschen dafür gar nicht empfänglich sind.

Pizochels schaben ist eine KunstZum Mittagessen bestellen wir uns nun erst einmal nur eine kleine Portion, denn das Frühstück ist noch nicht so lange her und draussen ist es inzwischen ziemlich heiss. Wir haben es auf dieser Tour sehr schätzen gelernt, dass man erst kleine Portionen bekommt und dann ohne Aufschlag nachholen kann. Beim vollen Teller versucht man eben doch zuerst, aufzuessen, weil man das Essen nicht wegschmeissen will, und nimmt dann nicht so viel Rücksicht darauf, ob man wirklich noch hungrig ist.

Herr Darms setzt sich auf der schattigen Terrasse noch zu uns. Wir diskutieren über die Eigenheiten der Regionalen Bio-Küche und die Einkaufsmöglichkeiten.
Konsequente Regionale Bioküche heisst natürlich auch, dass es nicht jedes Gericht zu jeder Jahreszeit gibt. Ohne frischen Mangold gibt es keine Capuns. Dafür beginnt demnächst die Jagdsaison und dann gibt es für einige Zeit frisches Wild. Das Ergebnis kann sich sehen lassenDa es hier aber keinen Bioschlachter gibt, muss das Wild erst einmal ins Entlebuch in der Zentralschweiz zur Verarbeitung und dann zurücktransportiert werden, damit es als Bio verkauft werden darf. An dieser Stelle sind die Bestimmungen etwas unsinnig.
Ausserdem unterhalten wir uns über die regionalen Slowfood-Aktivitäten und ziehen eine Verbindung des Concivium Augsburg mit Graubünden in Betracht. Augsburg ist sowieso sehr stark in diese Gegend orientiert und so könnte sicherlich eine fruchtbare Zusammenarbeit entstehen.
Dann lassen wir uns die Capuns schmecken, die jetzt in der Milch-Bouillon serviert werden. Die gar nicht so kleine "kleine Portion" ist jetzt genau die richtige Menge und mit der Brühe sind die Capuns schön saftig. Das Ucliva hat uns mit seinem Konzept uns seiner Küche jedenfalls überzeugt.