Und hier liegt ein weiterer Grund, warum die Kühe nicht ganzjährig auf der Alpe gehalten werden.
Nur deshalb, weil es sich um einen echten Alpbetrieb handelt, darf die Sennerei mit Holz und Naturstein gebaut werden, statt mit Beton und Fliesen.
Und es darf noch ein Kupferkessel vewendet werden, der völlig unkritisch ist, sofern die Milch nur kurzzeitig zum Verkäsen im Kessel verbleibt und die Milchsäure keine Zeit
hat, Kupfer freizusetzen.
Die Käserei aus Holz und Stein kann nicht einfach mal schnell mit dem Schlauch ausgespritzt werden. Seine Sauberhaltung erfordert besondere Achtsamkeit, ist dann aber auch nicht weiter schwierig.
Wer nun glaubt, daß nur Methoden aus den letzten Jahrhunderten zum Einsatz kommen, der irrt sich.
Der Käsekessel wird nicht etwa mit offenem Feuer erhitzt, sondern die Milch wird mit einer Computer-gesteuerten Heizung auf schonende 40°C erwärmt. So bleibt alles Wertvolle der Rohmilch erhalten.
Ein Feuer -erklärt uns Klaus- wäre bis zu 800°C heiß und würde zumindest die Milch am Boden des Kessels viel zu stark und schwer kontrollierbar erhitzen.
Zum Heizen des Kessels kommt die gleiche neue Holz-Zentralheizung zum Einsatz, mit der auch das Wohnhaus geheizt wird.
Nun haben wir soviel Theorie über die Käseverarbeitung gelernt, daß es Zeit wird für die praktische Verkostung.
Catharina hat zwischenzeitlich einen Tisch gedeckt mit selbstgemachter Butter, Buttermilch, selbstgeerntetem Apfelsaft und natürlich dem guten Berg- und Alpkäse, den wir schon heiß ersehnt haben.